AO Trauma Seminar Süd, 15.7.2022 in Karlsruhe
Wissenschaftliche Leiter*In AO Trauma Seminar Süd v.l.n.r. Florian Gebhard, Tina Histing, Hagen Schmal, Christof Müller
Das süddeutsche AO Trauma Seminar hat eine lange Tradition und wurde von sehr bekannten AO Mitgliedern wie Caius Burri, Eugen Kuner und Siegfried Weller erstmals veranstaltet.
Kennzeichnend für diese Veranstaltung ist von jeher der direkte Bezug zur klinischen Praxis. Engagierte und teils kontroverse Diskussionen über schwierige Fälle machten die Veranstaltung für die Teilnehmer interessant.
In diesem Jahr fand die Veranstaltung bei schönstem Sommerwetter mit dem Thema der proximalen Femurfrakturen und OSG Verletzungen in Karlsruhe statt. Die Überschrift über alle Themen lautete: „Alt bekannte Probleme mit neuen Lösungen.“
Nach hervorragenden Übersichtsreferaten mit aktuellen Literaturdaten, wurde anhand zahlreicher Fallbeispiele Probleme und deren Lösungsmöglichkeiten durch engagierte Referentinnen und Referenten dargestellt, um nachfolgend in bestem AO Stil intensiv diskutiert zu werden.
Die gute Stimmung und die kollegiale, kritische Auseinandersetzung zu allen bekannten Problemen spiegelte sich in den hervorragenden Teilnehmerbewertungen wider.
Auch jüngere Kolleginnen und Kollegen wurden im Rahmen von Fallpräsentationen mit eingebunden. Von den vier austragenden Kliniken wurde jeweils ein interessanter Fall präsentiert und vom Auditorium bewertet.
Der 1. Preis ging an Dr. Saskia Maletzke aus Freiburg. Nochmals herzlichen Glückwunsch!
Der abschließende Gastvortrag wurde von Prof. Tamim Asfour, Institut für Anthropomatik und Robotik an der Fakultät für Informatik am Karlsruher Institut für Technologie, zum Thema: „Humanoide Roboter mit künstlicher Intelligenz: Intelligente Helfer im Alltag“ gehalten. Herr Asfour führte die Teilnehmer in die neue Welt von morgen, welche aber bereits heute schon sehr real ist. Wir Mediziner kamen schnell zu der Erkenntnis, dass Lebewesen sehr komplexe Vorgänge intuitiv lösen können, es aber äußerst aufwändig ist selbiges für einen Roboter zu programmieren. Im Gegensatz zu Lebewesen beginnt eine neue Programmversion des Roboters genau an der Stelle, an welcher die Vorgängerversion endet. Ein erneutes Erlernen benötigen diese Systeme nicht. Daher entwickelt sich das „Wissen“ und „Können“ von Robotern exponentiell, der Mensch dagegen beginnt immer wieder „fast“ von ganz vorne.
Wir danken allen Referenten und Teilnehmern für dieses spannende AO Seminar, welches uns noch lange in Erinnerung bleiben wird.